Übung – Personenrettung mit schwerem Gerät und die patientengerechte Betreuung
1 Übung
2 Szenarien
3 Einheiten
Österreichisches Rotes Kreuz, die Freiwilligen Feuerwehren Au-See und Unterach übten gemeinsam die Personenrettung an zwei anspruchsvollen Unfallszenarien aus Fahrzeugen am 06. März 2020.
Die Einsatz-Organisationen befreiten eine junge Familie aus ihrem PKW und in weiteren Szenario einen bewusstlosen LKW-Fahrer, der Gefahrgut in seinem Fahrzeug mitführte.
Ziel der Übung war die Verbesserung der Patienten Betreuung und die schonende Versorgung der verletzten Personen. Für eine realistische Darstellung wurden geschminkte und instruierte Personen als Versetzte eingesetzt.
Szenario 1:
LKW Unfall mit Gefahrgut
Schonender Patiententransport des Fahrers (Statist der Feuerwehr) über eine faltbare Rettungsplattform und Spineboard mit angelegtem Immobilisation-Kragen.
Der Einsatzleiter stellte beim Eintreffen am Unfall schnell fest, dass die Lage komplizierter ist als erwartet. Der Fahrer war aufgrund des Unfalles in der Kabine des LKWs regungslos zusammengesackt.
Ausgetretene Flüssigkeit und die am LKW angebrachten Gefahrgut-Tafeln führten sofort zur Entscheidung, einen Atemschutztrupp zur näheren Erkundung in den Gefahrenbereich zu entsenden. Der Trupp konnte rasch Rückmeldung über die geladenen gefährlichen Stoffe und den Gesundheitszustand des Fahrers geben.
Lotsen übernahmen die Verkehrsregelung und Absicherung der Straße, zum Schutz der Kameraden am Einsatzort. So ist ein fokussiertes Arbeiten für die Patienten und dem Umgang mit schwerem Gerät möglich. Dies erhöht nicht nur die Sicherheit, sondern beschleunigt auch, die Freigabe der Straßen für den Verkehr.
Die Übungsleitung verzichtete bewusst, im Vorfeld auf die vollständige Durchführung eines Gefahrguteinsatzes aufgrund der zeitaufwendigen Rettungsmaßnamen – Eine Gefahrgut-Übung ist schon in Planung.
Die Feuerwehrmitglieder begannen unter der professionellen Anleitung der Mitarbeiter des Roten Kreuzes, die Patientenbetreuung durchzuführen. Kameraden bauten einen Zugang mittels Rettungsplattform an der Fahrertüre auf, dadurch konnte der Patient schonend aus dem Fahrzeug bewegt werden. Das Rettungsteam übernahm den Verunfallten zum Transport ins Krankenhaus.
Szenario 2:
Verkehrsunfall mit mehreren eingeklemmten verletzen Personen
Helm und Schutzfolie zum Patientenschutz gegen Splitter. Aktive Patientenbetreuung und Befreiung mit hydraulischen Rettungsgerät.
Das zweite Szenario forderte noch mehr von den Rettern.
Schreie der eingeschossenen Personen, Dunkelheit und Umrisse eines Baumes gestalteten dieses Szenario, sehr Einsatz nahe.
Der Einsatzleiter verteilte nach seiner Erkundung und Bewertung der Lage, die Aufgaben an die Gruppenkommandanten der Fahrzeuge um die Patientenbetreuung und Personenrettung fachgerecht sicherzustellen.
In Oberösterreich ist es üblich, bei einem Notruf „Verkehrsunfall mit eingeklemmter Person“, zwei Feuerwehren mit hydraulischem Rettungsgerät zum Unfallort zu alarmieren.
Kameraden sicherten den Baum und das Fahrzeug, um gefährliche Lageveränderungen und störende Vibrationen von den Verunfallten und den Rettern fernzuhalten.
Ein Retter, spricht ständig mit dem Patienten, um ihn zu beruhigen und ihm die Angst vor den verwendeten Geräten, den auftretenden Geräuschen und Erschütterungen zu nehmen. Dies wird noch wichtiger, wenn im direkten Bereich um den Patienten gearbeitet wird. Zu den Aufgaben des inneren Retters gehört auch den Patienten vor eventuellen Gefahren wie Splitter zu schützen.
Die Helfer befreiten die Personen rasch aus dem Fahrzeug. Die medizinische Betreuung für zwei Patienten übernahm das Rote Kreuz durch. Das unverletzte mitreisende Kind wurde bis zum Eintreffen von Angehörigen beaufsichtigt.
Auf der Beistellungsplane (rot) werden alle für den Einsatz nötigen Geräte und Materialien, in der Nähe des Arbeitsbereiches vorgehalten.
Bei der Nachbesprechung betonte Pflichtbereichskommandant HBI Walter Höllermann, die gute Zusammenarbeit und das bei Übungen, die richtige Betreuung des Patienten nicht vernachlässigt werden darf!
Gemeinsam mit dem Übungsleiter HBI Andreas Schabelreiter wurden Anregungen zur Verbesserung zum Erreichen des Einsatzzieles durchbesprochen.
Der Übungsdienst einer Freiwilligen Feuerwehr ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, Wissen und Erfahrung an die Mitglieder weiterzugeben. Daher gilt der Dank den Übungs-Organisatoren, die viel Zeit in die Vorbereitung investierten. Der Firma Nöhmer für den zur Verfügung gestellten LKW, der Familie Aichhorn für das Übungsobjekt, sowie den Darsteller/Figuranten und den Mitgliedern des Österreichischen Roten Kreuz OS Unterach/Steinbach.
Im Anschluss wurden alle Beteiligten zur Stärkung ins Feuerwehrhaus Unterach eingeladen.
Quellen: FF Au-See, FF Unterach
Foto- und Video Credits
Fotos: Ruzicka Jörg, Zach Günther
Videos: Mayer Patrick
Filmschnitt: Ruzicka Jörg
Ton und Musik Credits
Gemafreie Musik von www.frametraxx.de
Musik: Lights von FRAMETRAXX
Musik: Indie Radio von FRAMETRAXX